Ergebnisse des 2. Projektgruppentreffens der Zukunftswerkstatt vom 13.02.2020

Carlsberg (Pfalz), den 04.03.2020

2. Treffen aller Projektgruppen der Zukunftswerkstatt  Klimaschutz in Carlsberg

Am 13. Februar war es soweit: Das 2. Gruppentreffen der ehrenamtlich engagierten Carlsberger der Zukunftswerkstatt Klimaschutz stand an. Im Treffpunkt Bürgerhaus stellten die jeweiligen Gruppen, „Erneuerbare Energien“, Mobilität“, Biodiversität“ und „Klimaschutz im Alltag“ ihren aktuellen Status Quo und die Fortschritte vor, die sie bis jetzt bei geplanten Maßnahmen erzielten.

Erneuerbare Energien

Den Anfang machte die Gruppe, die sich für die erneuerbaren Energien engagiert. Herr Pfeiffer stellte zunächst die Inhalte eines Vortrags eines Energiefachmanns vor. Dieser hatte Maßnahmen vorgeschlagen, um das Neubaugebiet „Ringelsberg“ mittels einer speziellen Wärmepumpentechnik 100 % umweltfreundlich zu beheizen.

Die dahinterstehende Technik einfach erklärt: Sogenannte Spundwände wie man sie etwa aus Hafenbefestigungen kennt, dienen als Energietauscher im Erdreich. Voraussetzung hierfür: Die Wände müssen vergleichsweise einfach ins Erdreich verbracht werden. Dort dienen sie wie ein Wärmetauscher, der die Wärme des Grundwassers in 6 – 12 m Tiefe zu Heizenergie macht. Der Hintergrund: Das Wasser in dieser Tiefe hat das ganze Jahr etwa 10, 11 Grad. Auf Wunsch kann damit sogar ein Haus gekühlt werden.

Das System stellt die effektivste Form der Wärmepumpe dar, bei den geringsten Vollkosten, pro erwirtschaftete Kilowattstunde (im Vergleich mit anderen Wärmepumpen). Diese Technik könnte alle geplanten Neubauten mit nachhaltiger Energie zentral versorgen. Die Voraussetzung zum Einsatz dieser Technik: Ausreichend Grundwasser. Und das gibt es am Ringelsberg bekanntlich zur Genüge.

Die Präsentation der nachhaltigen, CO2-neutralen Wärmeversorgung des ganzen Neubaugebietes traf auf breites Interesse bei den Anwesenden und die Gemeinde, so Ortsbürgermeister Dr. Werner Majunke, prüft derzeit die rechtliche Seite. Lisa Rothe von der Energieagentur Rheinland-Pfalz prüft parallel die Möglichkeiten in Sachen Fördergelder für eine Machbarkeitsstudie. Denn es wären vor einer möglichen Umsetzung noch genauere Untersuchungen möglich. Frau Rothe merkte noch an, das mit so einer Anlage – die Technik ist noch nicht weit verbreitet – ein aufmerksamkeitsstarkes Referenzobjekt in Carlsberg entstehen würde.

Verschoben auf das nächste Treffen (geplant: 9.6.2020) wurden die Themen:

-Informationsbroschüre Erneuerbare Energien und Informationsveranstaltung hierzu.

-Energieeffiziente Beratung daheim.

Mobilität

Dann kamen wir zum Projektbereich „Mobilität“. Hier referierte Herr Volkenand über zwei Projekte. Zunächst standen die Mitfahrerbänke auf der Tagesordnung. Standorte wurden von den zuständigen Projektgruppenmitgliedern eruiert (Leißlinger Platz/Wattenheimer Ecke Linienstraße/Hertlingshausener Kirche) und eine Kostenschätzung (Bank, Pfosten, Hinweisschild = 500 €) abgegeben. Als problematisch an dem Standort an der Wattenheimer Straße wurde darauf hingewiesen, dass hier möglicherweise ein Halteplatz von der Gemeinde ausgewiesen werden müsste. Es steht an: Recherche nach Fördergeldern im Rahmen der Leader-Region für das Projekt. Möglich sind hier auf einen recht einfachen Antrag: Bis zu 2000 € Fördergelder.

Das zweite Herzensthema der Mobilitätsgruppe sind Radwege. Genauer, solche, die sicher und schnell nach Altleiningen bzw. Wattenheim führen. Es gibt Richtung Wattenheim zwei Wegstrecken: die längere (4,5 Km) über den Türkberg, teilweise an der A 6 entlang. Der zweite, deutlich kürzer (2,8 Km), geht über die Hetschmühle. Doch hier gibt es den Knackpunkt der Fußgänger-Unterführung (mit Stufen) bzw. der Straßenquerung. Zudem: Die extreme Steigung an der Stelle. Hier wurde u.a. eine Wegbeschilderung angedacht.  In Sachen Wattenheimer Radweg wird das Team weiter recherchieren, auch in Sachen Einbindung des Landesamtes für Mobilität, was u.a. in Sachen Beschilderung nötig ist.

Auf ihrer zweiten Tour war die Mobilitätsgruppe auf Erkundungstour Richtung Altleiningen unterwegs. Schon jetzt ist die Fahrt nach Altleiningen recht gut über den Eckbach-Mühlenweg (6,6 Km bis zum Bahnhof) möglich, so die Meinung der Projektgruppe. Auch hier wird über eine bessere Beschilderung nachgedacht. Die zweite Alternative (3,4 Km) geht vom Kurweg über den Waldheimweg bis zur Altleininger Villastraße. Herausforderung: Ein unangenehmer Anstieg. Auch hier werden die Möglichkeiten weiter sondiert, vor allem der Beschilderung. Problematik: Der Wald ist in Privatbesitz. Diesbezüglich wendet sich die Gruppe an den Besitzer.

Verschoben auf das nächste Treffen wurde das Thema:

-Dorftreff mit Einkaufsmöglichkeit/Öffentliches Backhaus

Biodiversität

Die Projektgruppe „Biodiversität“ widmete sich der Begrünung der 25 Verkehrsinseln in der Gartenstraße. Die erste Maßnahme: Bepflanzung von vier Inseln mit Bäumen und die Bepflanzung von zwei Inseln mit u. a. Lavendel (Spende der Klimaschutzpatin Dunja Brügging). Weitere Pflanzungen, weitere Entfernung der Grassoden und Anbringung von Stützpfählen für alle Bäume (Schutz gegen weiteren Schaden durch Verkehrsteilnehmer und Sicherung der sehr wackeligen Bäume) werden am 7. März folgen. Weitere Maßnahmen im Frühjahr: Pflanzung von Pflanzenspenden und Stauden, die Klimaschutzpate Jürgen Buhmann derzeit als Spende anzieht. Die insektenfreundlichen Stauden werden mehrheitlich noch dieses Jahr blühen. Weitere Pflanzenmaterial wird nötig sein.

Das zweite Projekt der Biodiversitätsgruppe: Ein Mehrgenerationengarten zwischen den beiden Carlsberger KiTas und vor der Einsegnungshalle. Der Garten soll von allen Carlsbergern und seinen Besuchern genutzt werden und  zum Verweilen einladen. Friedhofsbesucher sollen ihn ebenso gerne für eine Auszeit nutzen können, wie etwa die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr nach ihren Einsätzen. Die später das Projekt betreuenden Kindergärten würden diesen Garten zudem in den naturpädagogischen Unterricht einbinden.

Die Kinder der Kinderkiste hatten viel Spaß dabei, Spendenboxen zu basteln und freuen sich schon jetzt sehr auf den geplanten Garten. Die Boxen dienen dazu, einen Teil der anstehenden Kosten für die Umsetzung, durch Spenden zu generieren. Die Spendenboxen werden u.a. im Blumenladen im Ort, bei Elektro Brügging, wahrscheinlich der Metzgerei Noll sowie Blumen Dennhardt aufgestellt. Blumen Dennhardt wie auch unser örtlicher Blumenladen haben zugesichert, dass wir beispielsweise verblühte Frühjahrsblüher (mehrjährige) geschenkt bekommen. Die Pflanzen würden ansonsten auf dem Müll landen.

Herr Buhmann zieht zudem aktuell etwa 150 – 200 Stauden und Einjährige für das Projekt vor. Neben ein paar Gehölzen und (Wild-)Rosen werden insgesamt 600 Pflanzen für die erste Pflanzung benötigt (gerne mehr). Je nach Finanzlage kann man hier zum Teil auf günstige Einjährige setzen. Frau Buhmann hat die Spende von 200 solcher Setzlinge bereits angekündigt (erhältlich bei Gärtnerei Tils, Worms, zu 30 ct./Pflanze).

Die KiTa Kinderkiste wird mit einer dort beschäftigten Volkshochschullehrerin Vogeltränken aus Beton gestalten.

Die Frage nach Sitzmöglichkeiten muss noch geklärt werden. Eventuell finden sich Carlsberger Bürger, die Bänke aus günstigen Schwartenbrettern (passt zum natürlichen Stil) bauen können.

Der Übergang zum Friedhofsparkplatz kann bei Mangel an Pflanzen mit einer einjährigen Blumensaatgut-Mischung belegt werden.

Das Projekt wird am 3.3. im Haupt- und Finanzausschuss sowie am 9.3. im Gemeinderat zur Abstimmung präsentiert.

Klimaschutz im Alltag

Den Abschluss der Präsentationen machte die Projektgruppe „Klimaschutz im Alltag“, die zwei Projekte in Planung hat.

Zunächst ist ein nachhaltiger Flohmarkt geplant, der im ganzen Ort, also direkt bei den jeweiligen Teilnehmern, am 23. August durchgeführt wird. Warum ein Flohmarkt mag man sich da Fragen? Ganz einfach, denn sicherlich schlummern in so manchen Haushalt, auf dem Speicher, im Keller oder der Garage noch sinnvolle Gegenstände, die man selbst vielleicht nicht mehr benötigt, für andere aber eine willkommene Ergänzung des Inventars bedeuten. Und wenn etwas nicht weggeworfen wird, sondern eine neue Verwendung findet, dann ist dies aktiver Klimaschutz, weil unter anderem Ressourcen geschont werden und somit nicht auf dem Müll landen.

Für die Vorbereitung wird es vorab einen informativen Handzettel geben, der für den 22. April zur Vorbesprechung im Bürgerhaus einlädt. Die Inhalte und Einladung kann man dann auf der Gemeinde-Webseite und den üblichen Kommunikationsmitteln einsetzen. An diesem Tag wird eine verbindliche Anmeldung getätigt, auch und gerade, weil ein Übersichtsplan erstellt werden soll. Eine der Ideen: Wer „weiter draußen“ wohnt, kann an einem zentraler gelegenen Standort unterkommen.

Was ist eigentlich Klimaschutz im Alltag? Hierzu für die Projektgruppe im Sommer zu einer Informationsveranstaltung einladen.

Ergänzt wurde der Projektbereich von Frau Rothe mit der Ankündigung, dass an gleich zwei Tagen (21 & 22. Oktober 2020) der Klimakochbus des Landes RLP kommen wird. Er wird zwei Tage an den KiTas auf kindgerechte Weise – unter anderem durch Kochen mit klimafreundlichen Zutaten – den Kindern das Thema näherbringen.